Stell dir vor, du gehst allein eine Straße entlang. Dabei würdest du gerne mit jemandem plaudern, spontan beschließen in ein Restaurant zu gehen und auf dem Weg dorthin gemeinsam über die kitschige Schaufensterdeko lachen. Aber du bist allein und fühlst dich einsam.
Das Ding an der Einsamkeit ist: Auch wenn du denselben Weg mit drei deiner engsten Freund:innen gehst, kannst du dich dabei einsam fühlen. Denn Einsamkeit bedeutet nicht nur, unfreiwillig allein zu sein, sondern auch, dass deine sozialen Beziehungen nicht deinen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Dir fehlen also Gleichgesinnte. Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl. Sie ist nicht greifbar und oft auch nicht in Worte zu fassen. Aber wer schon einmal einsam war, weiß: Es tut verdammt weh.
GemeinsamErleben ist eine Plattform, um Freunde mit gleichen Interessen zu finden. Bei uns lernen sich Menschen nicht auf gut Glück kennen, sondern weil sie sich wirklich ähnlich sind. Anders gesagt: Wir sind eine Plattform gegen Einsamkeit. Und weil das Thema noch immer so ein Tabu ist, reden wir heute darüber. Denn Einsamkeit kann jede:n treffen, aber es gibt Wege, sie zu überwinden.
Was ist Einsamkeit?
Um zu verstehen, womit wir es bei Einsamkeit zu tun haben, werfen wir einen kurzen Blick auf die Theorie:
Einsamkeit ist “eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen”.[1]
Wir haben also auf der einen Seite unsere Vorstellung davon, wie unsere Kontakte zu anderen Menschen sein sollten und auf der anderen Seite, wie sie wirklich sind. Und diese Abweichung bringt unser Gefühlsleben aus dem Gleichgewicht. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Manche Menschen fühlen sich einsam, weil ihnen, nach ihrem Empfinden, enge Bindungen fehlen. Sie haben das Gefühl, nur von Menschen umgeben zu sein, die so gar nicht die eigenen Interessen und Lebensweisen teilen. Das wird auch als emotionale Einsamkeit bezeichnet. Andere haben zum Beispiel das Gefühl, zu wenig Kontakt zu anderen Menschen zu haben - sie leiden also unter sozialer Einsamkeit.[2]
Wir können uns bewusst dafür entscheiden, allein zu sein und Zeit mit uns selbst zu verbringen. Aber wir entscheiden uns nicht freiwillig für die Einsamkeit. Es ist vergleichbar mit unserem Hungergefühl. Wir haben Hunger, damit wir essen. Wir fühlen uns einsam, damit wir mehr in Kontakt mit anderen treten.[3]
Das hat auch evolutionäre Gründe. Würde man uns Menschen in einen Zoo einsperren, stünde auf unserem Schild: “obligat gesellig”[4]. “Obligat” bedeutet so viel wie “verpflichtet”. Wir können also gar nicht anders, als gemeinsam zu sein.
Das hat auch evolutionäre Gründe. Würde man uns Menschen in einen Zoo einsperren, stünde auf unserem Schild: “obligat gesellig”[4]. “Obligat” bedeutet so viel wie “verpflichtet”. Wir können also gar nicht anders, als gemeinsam zu sein.
Alleinsein, Einsamkeit & soziale Isolation
Einsam sein ist etwas anderes als bewusstes Alleinsein. Alleinsein wird oft als positiv empfunden und auch als “Me-Time” bezeichnet - also als Zeit, die man sich für sich nimmt. Einsamkeit ist ein subjektiver Zustand, der nicht gemessen werden kann - im Gegensatz zur sozialen Isolation. Letztere ist objektiv ein Mangel an sozialen Beziehungen und Kontakten, der aber nicht als negativ gesehen werden muss. Es gibt Menschen, die zufrieden damit sind, zurückgezogen zu leben.[5]
Die Phasen der Einsamkeit
Dauerhaft einsam zu sein passiert nicht von heute auf morgen, sondern in Phasen: [3]
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Vorübergehende Einsamkeit
Oft sind es lebensverändernde Ereignisse, die Menschen in die Einsamkeit führen. Der Abschluss des Studiums, ein Umzug, eine Trennung, die Geburt des ersten Kindes oder der Eintritt in den Ruhestand. Diese Phase legt sich aber nach einer relativ kurzen Zeit wieder. -
Langsamer Rückzug
Die nächste Phase geschieht nach und nach. Zum Beispiel, weil man Freunden immer öfter kurzfristig absagt, weil man länger arbeitet oder auf die Kinder aufpassen muss. Auch wenn Freundschaften manchmal einschlafen und wieder auftauen: Wenn man immer nur absagt, meldet sich irgendwann niemand mehr. Betroffene vermissen dabei aber gleichzeitig ihre Freunde und das Zusammensein, verbringen aber immer mehr Zeit allein. Das geht so schleichend, dass man sich eines Tages im Kreis seiner Liebsten oder Kollegen nicht mehr wohl fühlt. Je mehr man sich zurückzieht, desto mehr nehmen das andere wahr, was das Ganze leider nur noch verstärkt.
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Anhaltende Einsamkeit
Wird der langsame Rückzug nicht gestoppt, wird die Einsamkeit chronisch und eine Isolation beginnt. In dieser Phase ist die Einsamkeit sehr belastend. Man leidet unter starkem psychischen Druck, ist unglücklich und verzweifelt. Das Traurige: Wer sich dauerhaft einsam fühlt, zieht sich noch mehr aus dem sozialen Leben zurück. Man traut irgendwann anderen und sich selbst nicht mehr und hat das Gefühl, dass andere gar keinen Kontakt zu einem wollen. Aber auch aus dieser Phase gibt es einen Weg, am besten sucht man sich dafür professionelle Hilfe.
Wer ist von Einsamkeit betroffen?
Grundsätzlich kann jede:r von Einsamkeit betroffen sein. Es gibt aber bestimmte Lebensphasen und Risikofaktoren, die eine Einsamkeit begünstigen können:
Bezogen auf das Alter gibt es 3 Phasen, in denen wir besonders anfällig für Einsamkeit sind. Die erste Phase beginnt mit Ende 20, in der viele sesshaft werden, Kinder bekommen oder sich stark auf ihre Karriere konzentrieren. Die nächste Phase ist in der Midlife-Crisis, etwa Mitte 50. Die dritte Phase betrifft Menschen über 80 Jahre, die sich oft aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder dem Verlust von Freund:innen und Partner:innen zurückziehen.
Risikofaktoren: Introvertiertheit, Arbeitslosigkeit, Home Office, Selbstständigkeit oder künstlerische Tätigkeiten, geringes Einkommen, Migrationshintergrund, Beziehungsstatus: Single, wenige soziale Kontakte, Lebensereignisse (Jobverlust, Verwitwung, Krankheit), Wohnsituation (allein lebend), soziale Medien.
Interessant ist, dass die Nutzung sozialer Medien sowohl ein Risiko- als auch ein Schutzfaktor sein kann. Soziale Medien isolieren zunehmend junge Menschen, helfen aber älteren Menschen, sich auszutauschen.
Apropos Schutzfaktor: Der wohl wichtigste Aspekt ist positives Denken und der Glaube daran, auch wirklich etwas zu gestalten und verändern zu können. Außerdem kommt es auf die Qualität der Beziehungen an, die wir führen. Wenn sie uns Nähe geben, uns Unterstützen und Geborgenheit schenken, fühlen wir uns zugehörig.[6]
3 Schritte aus der Einsamkeit
Der Leiter der Psychiatrie am LKH Graz, Michael Lehofer, sagt:
[Einsamkeit] fühle sich an, wie außerhalb des Flusses des Lebens zu stehen, abgeschlossen von der Welt zu sein. Die einzige Möglichkeit, sich zu befreien, sei, den Fluss des Gebens und Nehmens zu leben. Und dabei mit dem Geben zu beginnen. Der Geizige wird immer einsam sein.[6]
Aber wie können wir das in die Realität ummünzen? Weil es sich bei Einsamkeit um ein ernstes Thema handelt, möchten wir hier eine 3-Schritte Hilfestellung von Expert:innen aus den Oberberg Kliniken [8] teilen:
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Erste Hilfe: Tu dir selbst Gutes
Wenn das Gefühl der Einsamkeit sehr akut ist, aber es gerade keine Sicht auf Besserung gibt, weil es zum Beispiel schon spät abends ist, dann ist erste Hilfe angesagt. Behandle dich so, wie du eine/n beste/n Freund:in behandeln würdest. Nimm ein Bad, hör einen Podcast, sei kreativ, koche oder bestelle etwas Leckeres zu Essen und schau dir einen guten Film an. Dir Gutes zu tun ist das Beste, was du in einem Moment tun kannst, in dem du nicht die Möglichkeit hast, jemanden zu treffen. -
Suche den Kontakt zu anderen Menschen
Versuche einerseits mehr Kontakt zu den Menschen zu haben, die du sowieso siehst. Sei es der/die Bäcker:in, Nachbar:innen oder Arbeitskolleg:innen. Schon ein kurzes, ehrliches Gespräch kann schon ein erstes Durchatmen bewirken.
Im zweiten Schritt kannst du dich bei (alten) Freund:innen melden. Jetzt, wo du weißt, dass das Gefühl, dass andere keinen Kontakt zu dir wollen, ein Symptom von Einsamkeit sein kann und nicht unbedingt der Realität entspricht, sei optimistisch und melde dich mal wieder. Die Chancen sind groß, dass sich dein/e Freund:innen wirklich darüber freuen, von dir zu hören.
Wenn du zwar Freund:innen hast, mit denen du dich triffst, aber dich nach anderen Kontakten sehnst, mit denen du mehr Interessen teilst, dann ist es an der Zeit, neue Leute kennenzulernen. Dazu erfährst du mehr beim nächsten Punkt. -
Gib deinem Leben einen Sinn
Es gibt viele Dinge, die wir tun können, um unserem Leben mehr Sinn zu geben. Zum Beispiel: kreativ sein, etwas erschaffen, sich für eine Sache einsetzen, die einem am Herzen liegt, etwas Neues lernen und, und, und. Aber das wahrscheinlich Wichtigste ist: es gemeinsam zu tun.- Zum Beispiel mit Sportpartner:innen, mit denen wir gemeinsam besser werden wollen.
- Mit Gleichgesinnten, mit denen wir uns gemeinsam in unsere Hobbys oder Leidenschaften vertiefen können
- Mit Freund:innen und/oder Familie, die auf uns zählen und auf die wir zählen können.
- Vielleicht sogar mit einem Haustier, das fordert und gefordert werden will und uns mit anderen Tierbesitzer:innen verbindet
Einsamkeit bekämpfen mit GemeinsamErleben
Wenn du dich jetzt fragst, wo man all die Meschen findet, mit denen man etwas gemeinsam unternehmen kann, dann haben wir hier die Antwort für dich: GemeinsamErleben ist die Plattform, um neue Leute und vor allem Gleichgesinnte kennenzulernen. Wer nicht nur mehr Kontakte möchte, sondern den Kontakt zu Menschen vermisst, die gleich ticken wie man selbst, ist hier richtig.
Mit GemeinsamErleben kann man:
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Neue Leute mit gleichen Interessen kennenlernenGerade emotionale Einsamkeit entsteht unter anderem durch das Fehlen von Gleichgesinnten. Angenommen, du gehst gerne ins Theater, kennst alle Klassiker und das gesamte Ensemble der Stadt, gehst aber immer alleine hin und hast auch niemanden, mit dem du dich über das Gesehene unterhalten kannst - dann kann es sein, dass du dich einsam fühlst.
Mit GemeinsamErleben kannst du ganz einfach nach Leuten suchen, die auch gerne ins Theater gehen. Du kannst angeben, wo du wohnst und wie alt die Menschen sein sollen, mit denen du dich treffen möchtest. -
Den Alltag mit tollen Aktivitäten füllenLeidest du unter sozialer Einsamkeit, und hast das Gefühl, dass du einfach mit zu wenigen Menschen Kontakt hast? Dann schau in unsere Erlebniswelt und nimm an einer Aktivität teil, auf die du Lust hast. Auf unserer Plattform sind Menschen wie du, die einfach gerne mehr unter Leute kommen wollen und gemeinsam etwas Schönes erleben möchten.
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Neue Hobbys findenWolltest du schon immer etwas ausprobieren, aber allein kannst du dich nicht dazu aufraffen? Dann finde Mitmacher:innen oder Sportpartner:innen, mit denen du gemeinsam Spaß haben kannst. Gemeinsam ist es immer einfacher, dran zu bleiben.
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Neue Freund:innen findenFreund:innen sind wichtig, manchmal verliert man sie aber leider aus den Augen. Gerade, wenn in deinem Leben gerade ein größerer Wandel passiert ist, wie ein Umzug oder eine Trennung, kann die Sehnsucht nach neuen Freund:innen groß sein. Damit bist du nicht allein! Bei GemeinsamErleben gibt es unzählige Menschen in deiner Region und in deinem Alter, die offen für neue Freundschaften sind. Am besten lernt ihr euch bei einer Aktivität kennen, die euch Spaß macht.
Fazit
Einsamkeit kann jede:n treffen. Es ist ein subjektives Gefühl, das wir auch empfinden können, wenn wir gerade unter Menschen sind. Es gibt Faktoren, die es begünstigen können, einsam zu werden. Am Anfang steht oft eine Veränderung im Leben, wie zum Beispiel ein Umzug, ein Jobverlust oder eine Trennung. Wer diese Phase nicht überwinden kann und sich immer mehr zurückzieht, kann langsam in eine dauerhafte Einsamkeit rutschen. Wer sich selbst etwas Gutes tut, den Kontakt zu anderen Menschen sucht und seinem Leben mehr Sinn gibt, kann so das Einsam sein ablegen. Mit der Plattform GemeinsamErleben ist es viel einfacher Gleichgesinnte kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam etwas zu erleben, das dem Leben mehr Sinn gibt.
Wenn du dir mehr Kontakte und Freunde in deinem Leben wünschst, melde dich an, suche dir Aktivitäten und Gleichgesinnte und schon bist du auf dem besten Weg, raus aus der Einsamkeit.
Solltest du das Gefühl haben, dass du es nicht von allein aus der Einsamkeit schaffst, such dir bitte professionelle Hilfe. Du bist nicht allein.❤
Quellen:
- https://kompetenznetz-einsamkeit.de/einsamkeit#:~:text=Einsamkeit%20ist%20ein%20subjektives%20Gef%C3%BChl,an%20engen%2C%20emotionalen%20Bindungen%20bedeuten
- https://www.wmn.de/health/psychologie/emotionale-einsamkeit-id195510
- https://plattform-gegen-einsamkeit.at/wissen-zu-einsamkeit/
- https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-psychologische-erforschung-der-einsamkeit-100.html
- https://www.bundestag.de/resource/blob/833358/0924ddceb95ab55db40277813ac84d12/19-13-135b-data.pdf
- https://psychiatrie-verlag.de/wp-content/uploads/2021/07/Wie-kann-man-sich-vor-Einsamkeit-schuetzen.pdf
- https://www.derstandard.at/story/2000133102315/hilfe-ich-bin-so-einsam
- https://www.oberbergkliniken.de/artikel/wege-aus-der-einsamkeit